Textanalyse-Tipps Deutsch



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Analyse-Checklisten im Schnelldurchlauf

Hier findest du alles Wichtige zum Vorgehen bei Textanalysen im praktischen Checklistenformat. Ob Sachtexte, Erörterungen, Szenenanalysen, Erzähltextanalysen, Gedichtanalysen oder materialgestütztes Schreiben, hier findest du alle Klausuraufgaben kurz und knackig erklärt.



Wie schreibt man eine Sachtextanalyse?

Sachtexte sind nicht-fiktionale Gebrauchstexte, die ein pragmatisches Ziel verfolgen. Dieses Ziel wird meist als Wirkungsabsicht oder Intention des Textes bezeichnet. Und verschiedene Wirkungsabsichten haben verschiedene Sachtextsorten zur Folge. Unter journalistische Textsorten fallen zum Beispiel die Nachricht, der Bericht, die Reportage, der Kommentar, die Glosse, die Rezension oder das Essay. Aber auch (populär)wissenschaftliche Artikel sowie Reden sind Sachtexte, sogar Werbung fällt in diese Kategorie. Folglich sind Sachtexte nicht immer sachlich, wie der Name vermuten lässt, sondern können einen Sachverhalt auf unterschiediche Art und Weise thematisieren.

Bei einer Sachtextanalyse ist es deine Aufgabe, herauszufinden, welche Intention dieser Text generell verfolgt und wie er diese durch Aufbau der Argumentation und Sprache erreicht bzw. erreichen möchte.  Hierfür gehst du folgendermaßen vor:

 

Einleitung

 

Hauptteil

 

Fazit

Textvorstellung

 

Argumentations-ganganalyse

Sprachanalyse

Wirkungsabsicht / Adressat

Kritische Bewertung

- Kontext

- Inhaltsübersicht

- Thesenwiedergabe

 

 

 

 

- Struktur und Aufbau der Argumentation

- Entfaltung der argumentativen Gedanken

- Argumententypen und Wirkung

 

- Wortwahl

- Satzbau

- Rhetorische Mittel

- Bezugnahme auf Leser

- Leserbeeinflussung

- Darstellungsweise

- Intention des Textes

- Zielleserschaft

- Intention mit Textgestaltung/
Textsorte verknüpfen

- Stärken/Schwächen des Textes

 


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Wie schreibt man eine Erörterung?

Erörterung vs. Stellungnahme

Achte generell darauf, eine Erörterung nicht mit einer Stellungnahme zu verwechseln. Bei einer Erörterung behandelst du einen Sachverhalt zunächst allgemein und objektiv und versuchst alle Seiten zu der Fragestellung zu beleuchten, ohne dabei eine aktive Wertung vorzunhemen. Natürlich kann man auch hier mit der Anordnung der Argumentation die Leserschaft bereits ein wenig beeinflussen, dies sollte aber mit Bedacht eingesetzt werden (siehe Stukturierung). Erst im Fazit der Erörterung darfst/sollst du dann erklären, warum du aufgrund der von dir vorgebrachten Argumente zu deiner persönlichen Meinung gelangt bist und welche Seite dich folglich überzeugt hat.

Bei einer Stellungnahme hingegen benennst du bereits in der Einleitung deinen eigenen Standpunkt zu der Fragestellung und richtest deine Argumentation auch dementsprechend aus. Du willst von deiner Meinung überzeugen und erklärst, wie du zu dieser Position gelangt bist. Natürlich kannst du auch hier zunächst eine mögliche Gegenpositionen kurz widerlegen, um anschließend Argumente für deine eigene Position vorzubringen und die Leserschaft so in deine Richtung zu beeinflussen. Im Fazit ist es nun ein Leichtes, dein Ergebnis zusammenzufassen und zu erklären, warum deine Meinung stimmig/richtig/nachvollziehbar ist.

Erörterungstypen

In Deutsch-Klausuren musst du meist auf Basis eines von dir zuvor analysierten Textes oder einer These/Aussage einen weiterführenden Schreibauftrag in Form einer Erörterung erledigen und mit deinem Abi-Wissen verknüpfen. Dies hat zur Folge, dass du den Aussagen eines Ausgangstextes entweder vollständig widersprechen bzw. zustimmen kannst, oder dich den Aussagen nur teilweise anschließen kannst und einige Einwände vorbringen möchtest. Je nach Fall sollstest du folgendes beachten:

 

Begründeter
Widerspruch

    Argumentation des Textes entkräften und Gegenargumentation aufbauen

    Stichhaltigkeit durch Gegenargumente und Gegenbeispiele in Zweifel ziehen

    Gegenpositionen bekannter Autoren nennen

    Eigene gegenteilige Erfahrungen anbringen

Begründete
Zustimmung

    Gedankengang argumentativ erweitern

    Weitere Argumente und Erfahrungsbeispiele nennen

    Mögliche Gegenpositionen entkräften

    Folgerichtigkeit des Textes durch Rekonstruktion der Gedanken aufweisen

Teilweise
Übereinstimmung

    Mischung aus Widerspruch und Zustimmung

 


Strukturierung

Wie bereits erwähnt, kannst du durch den Aufbau deiner Erörterung auch dafür sorgen, dass die Leserschaft trotz deiner generellen objektiven Schreibweise, deiner persönlichen Sichtweise zugewandt ist, indem du die Leser*innen indirekt beeinflusst. Hierfür musst du auf die Reihenfolge achten, in der du deine Argumente vorbringst, und überlegen, welche stärker und schwächer sind. Je nach Aufgabenstellung solltest du außerdem darauf achten, ob eine lineare Erörterung gefragt ist oder aber eine dialektische bzw. antithetische. Im Folgenden erfährst du den Unterschied:

 

Linear

   Bei der linearen Erörterung argumentiert man in eine Richtung;
Warum etwas auf gewisse Art und Weise so ist

  Ausgehend von der These widerlegt man mögliche Nachteile und nennt dann eine Kette von Argumenten zu einem Sachverhalt vom schwächsten bis zum wichtigsten Argument

Dialektisch

Man argumentiert in zwei Richtungen, sucht zu einem Sachverhalt Pro- und Kontra-Argumente

    Sanduhrprinzip:

  Einleitung

  Gegenposition (vom stärksten bis zum schwächsten Argument)

  Eigene Position (vom schwächsten bis zum stärksten Argument)

  Fazit mit eigener Meinung/Überzeugung

Antithetisch

Man argumentiert hier auch in zwei Richtungen, sucht Pro- und eine Kontra-Argumente

Hier werden die Argumente jedoch in direktem Wechsel gegenübergestellt

Thematisch zusammenpassende Pro- und Kontraargumente werden im Ping-Pong-Prinzip verglichen und vom schwächsten zum stärksten sortiert


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Wie funktioniert materialgestütztes Schreiben?

Ab 2023 kann auch Aufgabenart IV als Klausurvariante vorkommen. Hier bekommst du 3 - 5 unterschiedliche Quellen (Texte oder Grafiken) zu einem Themenbereich und musst der Aufgabe ensprechend einen situationsbezogenen Text auf Basis der Quellen und machmal auch deinem eigenen Abi-Wissen verfassen. Das bedeutet, dass du einen bestimmten Kontext vorgelegt bekommst, der dir sagt, für welche Situation du diesen Text schreibst, wer demnach dein Zielpublikum ist, und welche Textsorte du folglich wählen sollst. Grundsätzlich können hier informierende oder argumentierende Texte von dir verlangt werden. Manchmal wird dir sogar vorgegeben, welche Schreibhaltung du einnehmen sollst: ob du zum Beispiel kritisch hinterfragend oder eben objektiv faktisch formulieren sollst. Das Anspruchsvolle an dieser Aufgabenart ist das Auswerten und Sortieren der Informationen. Aber diese Klausurart ist für dein späteres Leben sehr hilfreich, da sie das Schreiben von Hausarbeiten oder das Verfassen eines Vortrags simuliert. Dir wird das Recherchieren von Textquellen zwar abgenommen, aber sonst ist das Vorgehen ähnlich.
Ich würde dir folgende Arbeitsschritte beim materialgestützen Schreiben empfehlen:

Arbeitsauftrag erfassen

- Thema und Teilthemen (sowie ggf. den strittigen Sachverhalt) klären

- Anforderungen an den eigenen Text erkennen: Schreibziel, Textsorte, Adressaten

- Vorwissen aktivieren

Materialien auswerten

- Überblick verschaffe: Textsorte, Autor, Quelle erfassen/einordnen

- Zentrale Aussagen erfassen

Informationen organisieren

- Materialen in den Kontext einordnen, eigenes Wissen ergänzen

- Textaussagen bewerten: zwischen Meinungen und gesicherten Fakten unterscheiden

- Eigene Meinung bzw. Schreibziel formulieren und in Bezug zu den Textaussagen setzten

- Für das Schreibziel relevanten Aussagen, Gedanken und Zitate auswählen

- Schreibideen festhalten (Schreibhaltung, Texteinstieg, Ende etc.)

Gliederung erstellen

- Einleitung: interessanter Einstieg, Thema/Streitfrage benennen

- Hauptteil: Reihenfolge der Informationswiedergabe/Argumentation planen (größere Teilthemen untergliedern)

- Schluss: Bezug zur Einleitung, Zusammenfassung, Zitat, Ausblick, Appell etc.

Text schreiben

- Merkmale der geforderten Textsorte beachten

- Mit der Textsorte und der Schreibform einhergehende Schreibhaltung beachten

- Adressatenbezug beachten

- Roten Faden der Gliederung einhalten

- Informationen knapp und übersichtlich darstellen

- Auf alle Materialien verweisen und korrekt zitieren

- Standardsprachlich schreiben

Text überarbeiten

- Auf Fehler überprüfen

- Sachliche Richtigkeit

- Gedanklicher Zusammenhang

- Sprachliche Verknüpfungen

- Sprachliche Richtigkeit


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Wie schreibt man eine Szenenanalyse?

Eine Szenenanalyse nimmst du bei einem dramatischen Text (also einem Theaterstück) vor. Da bei einem Drama die (äußere und innere) Handlung durch Wort und Spiel auf der Bühne transportiert wird, kommt der Dialoganalyse hier die meiste Aufmerksamkeit zu. Anhand der Sprache und der Art von (verbaler und non-verbaler) Kommunikation der beteiligten Figuren lässt sich viel über ihren Charakter und Gesprächsabsicht/-motivation herausfinden. Deine Aufgabe ist es daher ebenfalls meist, die Bedeutsamkeit der Szene für das Gesamtwerk zu ermitteln. Wofür steht diese Szene? Welche Botschaft übermittelt sie? Wie bringt sie das Drama voran? Welche Problematik wird an ihr deutlich?
In der Analyse selbst, solltest du daher folgende Punkte beachten:

 

Einleitung

 

Hauptteil

 

Fazit

Textvorstellung

 

Figurenanalyse

Sprachanalyse

Kommunikations-analyse

Kritische Bewertung

- Thema des Dramas

- Benennung der Szene

- Inhalt

- Situation

- Vorgeschichte

- Kontext

- Figurenkonstellation

- Gesprächspartner

- Eigenschaften

- Motive

- Verhaltensweisen

- Sprachschicht

- Sprachstil

Wortwahl

- Rhetorische Figuren

- Adressatenbezug, Ansprache

- Aufbau & Verlauf

- Gesprächsart

- Sprechhandlungen

- Kommunikations-verhalten

- Nonverbales Verhalten

Kommunikations-störungen

- Wesentliche Ergebnisse

- Stellung/ Bedeutung der Szene innerhalb des Dramas

Bedeutung des Gesprächs innerhalb des historischen Kontextes


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Wie schreibt man eine Erzähltextanalyse?

Wie der Name schon sagt, befassen sich Erzähltexte mit Texten, bei denen Autor*innen die Handlung ihrer (meist) fiktiven Geschichten über eine Erzählerinstanz der Leserschaft übermitteln. Hierunter zählen die Textsorten: Romane, Kurgeschichten, Novellen, Sagen, Parabeln, Märchen, Fabeln und Erählungen im Allgemeinen.

Bei der Epik (der Fachbegrif für Erzähltexte) solltest du folglich auch den Fokus darauf legen, in welcher Form die inneren und äußeren Vorgänge des Textes dargeboten werden. Hierzu zählt jedoch nicht nur die Bestimmung der Erzählperspektive, sondern auch, wie diese wirkt. Denn durch die Haltung und Darbietungsform der Erzählinstanz kann die Leserschaft mal mehr und mal weniger beeinflusst werden. Auch die Ort- und Zeitgestaltung sollte nicht außer Acht gelassen werden, gleiches gilt für die Sprachgestaltung des Textes sowie der Figurengestaltung. Denke immer daran, dir folgende Frage zu stellen: Was wird wie und vor allem warum auf eine gewisse Art berichtet? Autor*innen setzen ihre Erzählerinstanzen immer für einen bestimmten Zweck ein. Diesen gilt es zu analysieren und hierfür kann dir folgende Checkliste helfen:

 

Einleitung

 

Hauptteil

 

Fazit

Textvorstellung

 

Figurenanalyse

Sprachanalyse

Erzählverhalten + Ort-/Zeitgestaltung

Kritische Bewertung

- Thema des Erzähltextes

- Textauszug in die Gesamthandlung einordnen

- Inhalt:  Äußere Handlung & innere Vorgänge

- Figurengestaltung

- Direkte/indirekte Charakterisierung

- Eigenschaften

- Motive

- Verhaltensweisen

- Figurenbeziehung und Konstellation

- Sprachschicht

- Sprachstil

- Wortwahl

- Rhetorische Figuren

- Satzgetaltung

- Erzählperspektive + Wirkung

- Erzählhaltung

- Darbietungsform

- Leseransprachen

- Bedeutung des Ortes

- Zeitgestaltung

- Wesentliche Ergebnisse

- Textintention

- Wirkung auf den Leser

- Bedeutung des Ausschnitts für das Gesamtwerk

- Historischer Kontext


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Wie schreibt man eine Gedichtanalyse

Die Lyrik arbeitet mit verschiedenen Elementen, um eine bestimmte Wirkung bei der Leserschaft zu erreichen. Da Gedichte zum Vortragen gedacht sind, arbeiten sie außerdem meist mit klanglichen bzw. sturkturellen Elementen. Lyrische Texte stellen in kompakter Kunst- oder Bildsprache Emotionen, Zustände und Vorgänge dar, die es zu entschlüsseln gilt. Es ist also besonders wichtig, herauszufinden, welche Intention der*die Poet*in mit dem Gedicht verfolgen wollte, und wie Form, Inhalt und Sprache diese Wirkungsabsicht erreichen. Auch der Blick auf die Entstehungszeit kann hier sehr hilfreich sein, denn die Geschehnisse innerhalb einer bestimmten Literaturepoche prägen die Dichtung und bestimmen häufig sprachliche und inhaltliche Tendenzen.
Bei einer Gedichtanalyse solltest du also Folgendes beachten:

 

Einleitung

 

Hauptteil

 

Fazit

Textvorstellung

Aufbau & Ausdruck

Inhaltsanalyse

Sprachanalyse

Beurteilung

- Interpretations-hypothese

- Thema

- Inhalt der einzelnen Strophen

- Gedichtform

- Strophenform

- Versbau

- Metrum + Kadenz

- Reimschema + Reimart

Lyrischer Sprecher

- Interpretation der Strophen

Inhalt übersetzen, erklären, deuten

- Bezug zwischen Inhalt, Form & Sprache

- Epochentypisches

- Motivik

- Sprachebene

- Wortfelder

- Wortarten

- Wirkung der Adjektive und Verben

- Stilmittel, Sprachbilder

- Ton und Klang

- Gesamtwirkung

Ergebnisse

- Intention

Adressat

Historischer Kontext

- Bewertung


Unterstützungsangebote von Abi-Helfer

Solltest du merken, dass du noch Lücken hast und ein wenig Unterstütung gebrauchen könntest, dann schau dir doch einfach mein Nachhilfeangebot an. Du kannst zu einzelnen Themen eine Stunde buchen und bekommst dann einen kleinen Crashkurs zu diesem Inhaltsfeld. Nach der Sitzung erhältst du außerdem das ensprechende Kapitel des Lernskripts per E-Mail zugeschickt, sodass du es sofort zum Pauken nutzen kannst.

Wenn du etwas Auffrischung zum Textanalysevorgehen brauchst, kann dir der kompakte Klausur-Workshop ebenfalls helfen und mit dem Wochenend-Booster kannst du die ausgewählte Inhaltsfelder im intensiv aufarbeiten.


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